Vermeintlicher Marder stellte sich als Vogel heraus

Kurz nach 21 Uhr, an einem sehr lauen Samstagabend, sind wir durch die Leitstelle zu einer Rauchentwicklung in der Rückersdorfer Bahnhofstraße alarmiert worden. Nach einer kurzen Erkundung konnte Entwarnung gegeben werden. Ein privates Gartenfeuer war den Betreibern anfangs etwas zu groß geraten, so dass sie dieses z.T. abgelöscht haben, was vermutlich zu einer starken Rauchentwicklung geführt hat, die bis nach Schwaig sichtbar war, von wo auch der Notruf abgesetzt worden ist.

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Gerade zurück am Gerätehaus wurden wir durch die Leitstelle zu einem Anwesen geschickt, in dem ein Marder im Kamin vermutet worden ist. Bei der ersten Erkundung konnten im Wohnzimmer deutliche Kratzgeräusche im Kamin wahrgenommen werden. Mit Hilfe des Kaminkehrerwerkzeuges wurden beide Kaminzüge untersucht. Nachdem der ungenutzte Zug offensichtlich verlegt war, reinigte man diesen vom Dach aus und wollte so den vermeintlichen Mader im Keller mit Hilfe einer Tierbox einfangen. Die Verlegung des Rohres ist allerdings nicht durch den Marder, sondern, zur Überraschung aller, durch einen von einem Handwerker im Kaminrohr vergessenen Hammer verursacht worden.

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Nachdem nun beide Kaminzüge frei waren und die Kratzgeräusche weiterhin zu hören waren, wurde der am Kamin angeschlossene Schwedenofen näher untersucht. Nach dem Öffen der Revisionsöffnung konnte in dem Anschlussrohr kein Marder, sondern ein größerer Vogel gesichtet werden, der in seiner Position gefangen war. Da die Revisionsöffnung zu klein für eine schonende Rettung war, baute man kurzerhand das Bogenstück aus. Mit einem beherzten Griff konnte der Vogel gerettet werden. Wieder in Freiheit verabschiedete sich das Tier ohne Dankeschön, aber sichtlich unverletzt, in die Lüfte.


Bericht: Frank Richartz
Fotos: Markus Bartsch und Frank Richartz