Tödlicher Unfall auf der Bundesstraße 14


Am Samstag, 06. März 2010 wurden um 17.18 Uhr die Freiwilligen Feuerwehren Behringersdorf und Rückersdorf von der Leistelle Nürnberg zu einem schweren Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person auf der B 14 zwischen Behringersdorf und Rückersdorf alarmiert.


Von der FF Rückersdorf rückte kurz darauf als erstes Fahrzeug der Rüstwagen (RW) und dann das Tanklöschfahrzeug (TLF) mit der 1. Gruppe aus. Zeitgleich folgte der Kommandowagen (Kdow) mit den Kommandanten als Einsatzleiter. Etwas später rückte die zweite Gruppe mit Löschfahrzeug (LF 8) und Mehrzweckfahrzeug (MzF) nach. Als der RW an der Einsatzstelle auf der Bundesstraße eintraf, war diese spiegelglatt, so glatt, dass man beim Aussteigen aus dem Fahrzeug schon ausrutschte. Eine schon anwesende Polizistin informierte den Truppführer, dass in beiden an dem Zusammenstoss beteiligten Fahrzeugen keine Personen mehr sind. Neben einem Sportwagen (Mazda), der in den an die Straße angrenzenden tiefer liegenden Wald geschleudert worden war, lag eine schwerstverletzte bewusstlose weibliche Person. Diese junge Frau war von einer Passantin aus dem Fahrzeug gezogen worden und wurde von ihr betreut.
Die Besatzung des RW, alles ausgebildete Feuerwehrsanitäter (RS, RA) erkannten den Ernst der Lage und übernahmen sofort die medizinische Erstversorgung (Reanimation) der Verletzten. Der zwischenzeitlich eingetroffene Kommandant erkundet sodann die Einsatzstelle. Folgende Lage fand er vor: Links der Straße auf dem Geh- und Radweg lag ein PKW Audi auf der Seite und rechts der Straße einer im Wald, ein Mazda Cabrio. Dort lief auch die Reanimation durch die Feuerwehrsanitäter. Aus keinem der Fahrzeuge liefen Betriebsstoffe aus. Die Fahrbahn war spiegelglatt. Der verletzte Fahrer des Audi und seine Beifahrerin standen auf der Straße und wurden von Passanten betreut. Der Rettungsdienst war noch nicht vor Ort.

 
 
Kurz nach dem Tanklöschfahrzeug aus Rückersdorf, trafen auch die Fahrzeuge der FF Behringersdorf (LF 16, MzF u. LF 16 TS) sowie der Rettungsdienst (Notarzt und RTW, später ein KTW und weiterer RTW) ein. Der Kommandant teilte die Einsatzstelle in zwei Abschnitte (Audi und Mazda), die FF Behringersdorf übernahm den Abschnitt Audi. Absichern des auf der Seite liegenden Fahrzeugs, Batterie abklemmen, Brandschutz.
Der Auftrag für das Rückersdorfer Tanklöschfahrzeug und die zweite Gruppe lautete dann, Sicherstellung des Brandschutzes mittels Schnellangriff und HiPress, abklemmen der Fahrzeugbatterie. Zugang zum Ort der verletzen Person mittels Steckleitern schaffen, Herrichten von Schaufel- und Schleifkorbtrage für den sicheren Transport der Verletzten zum RTW, abstreuen des Einsatzbereiches mittels (im Winter) mitgeführten Streugutes. Das Mehrzweckfahrzeug wurde zur Straßenvollsperrung aus Richtung Rückersdorf eingesetzt.

 
 
Während diese Feuerwehr-Maßnahmen liefen, taten die Rettungskräfte (Notarzt und Feuerwehr-/BRK-Sanitäter) alles um die schwerst verletzte weibliche junge Frau medizinisch zu versorgen und ihren Zustand zu stabilisieren. Danach wurde diese mittels der bereitgehaltenen Schaufeltrage über den Abhang zum RTW verbracht, dort weiter versorgt und ins Klinikum transportiert. Noch während der Aufräumarbeiten erreichte die Einsatzkräfte vor Ort die Mitteilung, dass die junge Frau kurz nach der Einlieferung verstorben sei.
Aufgrund dieses tragischen Endes, wurde von der Staatsanwaltschaft veranlasst, dass ein Sachverständiger den Unfallhergang aufnehmen und rekonstruieren soll. Dies machte es notwendig, dass die Einsatzstelle wegen der anbrechenden Dunkelheit mittels Scheinwerfern ausgeleuchtet werden musste. Hierzu wurden die Lichtmaste von RW und TLF sowie tragbare Stative mit Scheinwerfern verwendet. Die Bundesstrasse war die ganze Zeit voll gesperrt. Die Umleitung wurde von den beiden MzFs aus Rückersdorf und Behringersdorf übernommen. Nach der Unfallaufnahme konnte die Bundesstraße erst wieder frei gegeben werden, nachdem die Straßenmeisterei den Streckenabschnitt zwischen den beiden Orten mehrfach geräumt und mit Salz abgestreut hatte.

 
Nach den vorläufigen Ermittlungen ergab sich folgende Unfallsituation. Unweit der obigen Einsatzstelle hatte sich zuvor schon ein Unfall ereignet. Ein PKW kam auf der eisglatten Fahrbahn ins Schleudern und neben der Fahrbahn zum stehen. Der Unfall wurde von der Polizei aufgenommen. Während der Unfallaufnahme kam der Mazda, gesteuert von einer jungen Frau, aus Richtung Rückersdorf und geriet kurz nach der Unfallstelle, vermutlich auf Grund der glatten Straße, durch schleudern und auf die Gegenfahrbahn. Ein aus Richtung Behringersdorf kommender Audi konnte nicht mehr anhalten und traf voll auf die Beifahrerseite. Durch die Wucht des Aufpralls wurde die Beifahrerseite des Mazda stark eingedrückt. Beide Fahrzeuge wurden dann von der Straße geschleudert.

Einsatzende war für die Feuerwehrkräfte gegen 21.30 Uhr.

Eingesetze Kräfte:
FF Rückersdorf: Kdow, RW1, TLF16, LF8, MzF
FF Behringersdorf: MzF, LF16, LF16TS,
Rettungsdienst: 2 RTW, KTW, NEF, ELRD
Polizei: Mehrere Streifenwagen


Bericht: Günter Holzammer
Fotos: Elmar Asfeld