Notfallmedizin unter schwerem Atemschutz
Im Rahmen des regelmäßigen Übungsbetriebes absolvierten Feuerwehrmänner der Rückersdorferwehr eine spezielle Übung auf dem Gelände des THW in Lauf. Ziel war die notfallmedizinische Versorgung von Patienten unter schwerem Atemschutz. KBM Rainer Krug und Feuerwehrarzt Dr. Knud Braeske hatten sich zwei Szenarien überlegt, die in der Atemschutzstrecke und in einer Halle des THW durchgespielt wurden.


In der ersten Situation wurde ein Unfall mit einer vermissten Person in einem Gärkeller simuliert, in dem von einer zu hohen CO2-Konzentration in der Raumluft ausgegangen worden ist.


Der Gruppenführer schickte einen Erkundungstrupp vor, der die bewusstlose Person mit Ateminsuffizienz vorfand. Auf Grund der Raumverhältnisse konnte keine schnelle Rettung vorgenommen werden und so wurde ein zweiter Trupp bestehend aus Rettungsassistent und Notarzt mit entsprechendem medizinischem Material nachgefordert. Am Einsatzort wurde der Patient intubiert und für den Transport vorbereitet. Ein dritter Trupp brachte noch die Schaufeltrage und ein Beatmungsgerät nach vorn. Gemeinsam wurde der beatmete Patientabtransportiert.

Im Rahmen der zweiten Situation wurde ein Unfall mit einem CO2-Tanklaster über einer Montagegrube dargestellt. Dabei wurde eine Person in der Grube verschüttet. Weiter ist CO2 ausgetreten und hat sich wahrscheinlich in der Grube gesammelt. Während sich zwei Trupps mit schwerem Atemschutz ausrüsteten, wurde durch einen dritten Trupp das Belüftungsgerät in Stellung gebracht und die Grube ausgeleuchtet. Der Angriffstrupp drang unter beengten Verhältnissen zum Verletzten vor. Dabei mussten die Amtschutzgeräte abgelegt werden. Nach Beseitigung der Einklemmung stellte der Rettungsassistent des Angriffstrupps beim bewusstlosen Patienten einen Atemstillstand fest und entschloss sich den Patienten in der Grube zu intubieren. Anschließend wurde ein Beatmungsgerät angeschlossen, der Betroffene auf die Schaufeltrage geschnallt und aus der Grube gehoben. Der zweite Trupp versorgte den Angriffstrupp mit den Gerätschaften und nahm den Patienten entgegen.


Als Fazit beider Übungen wurde festgestellt, dass die notfallmedizinische Versorgung unter schwerem Atemschutz eine Herausforderung darstellt, bei der die Probleme in vielen kleinen Details liegen, derer man sich vorher nicht bewusst war, z.B. Einschränkung der eigenen Beweglichkeit, weniger diagnostische Möglichkeiten, erschwerte Kommunikation usw…
Bericht und Fotos: Dr. Knud Braeske