Nicht alltäglicher First-Responder-Einsatz

Am Sonntag, 23.08.2009 wurde um 10.53 Uhr die First-Responder-Einheit (FR) der FF Rückersdorf, zusammen mit dem Notarzt Lauf und einem Rettungswagen aus Nürnberg mit der Durchsag „In der Nähe des Friedhofes Person aus Wasser geborgen, starke Unterkühlung; Einweiser steht dort“, alarmiert.


Gebirgstrage der Bergwacht

Am Waldfriedhof eingetroffen, machte sich ein Jogger bemerkbar und informierte die FR, dass sich abseits des befahrbaren Waldweges ein älterer Mann befinde, den er aus einem Bach gezogen habe, der jedoch zu schwach war um weiter zu laufen. Auf Grund der Alarmmeldung waren die FR mit vier Sanitätern ausgerückt. So konnte einer die nachkommenden Kräfte aus Notarzt- und Rettungswagen einweisen und die anderen drei machten sich mit Ausrüstung unter Führung des Joggers auf einem Pfad zum Patienten auf.
Nach ca. 7 Minuten trafen die Helfer dann beim Patienten ein. Bei ihm befand sich noch eine Frau, die ihren Hund ausführte, und betreute ihn. Nach dem ersten Checks, Blutdruck, Temperatur usw. machten die Sanitäter eine telefonische Rückmeldung zur Leitstelle und kündigten an, dass zum Transport vermutlich die Bergwacht mit Akia (Gebirgstrage) benötigt wird. Eine weitere Erkundung des Pfades ergab keinen kürzen Weg zur Rettung. Die zwischenzeitlich eingetroffenen Rettungskräfte (Notarzt und RTW-Besatzung) mußten ebenfalls unter Führung des ortskundigen Feuerwehrsanitäters zu Fuß gehen
Nach Untersuchung des Patienten durch den Notarzt und legen einer Infusion entschied dieser, dass der Transport zum RTW mit Hilfe der Gebirgstrage der Bergwacht erfolgen soll. Die daraufhin von der Leistelle alarmiert wurde. Die Bergwacht hatte jedoch eine längere Anfahrt, sie musste von ihrem Posten am Prellstein (Hirschbach) abrücken..


Einsatzstelle im unwegsamen Gelände (mit “X” markiert)

Zwei Feuerwehrsanitäter machten sich auf, um die Bergwacht sowie den zwischenzeitlich eingetroffenen Einsatzleiter Rettungsdienst vom Waldfriedhof zur Einsatzstelle zu begleiten. Die eingetroffene Polizeistreife übernahm einen Abgleich der Personaldaten des Patienten. Der 87-jährige Rückersdorfer schilderte, dass er vormittags aufbrach um bei angenehmeren Temperaturen etwas zu wandern. Als er einen Waldbach überqueren wollte stürzte er bis zu den Knien ins Wasser und war zu schwach selbst wieder herauszukommen, bis ihn der Jogger fand und aus dem Wasser zog. Aufgrund zwischenzeitlich auftretenden Kreislaufproblemen war der 87-jährige nicht mehr in der Lage weiter zu laufen. Worauf der Jogger den Notruf absetzte und zur Einweisung der Hilfskräfte sich zum Waldfriedhof begab. Glücklicherweise kam noch eine Hundeführerin vorbei die beim Patienten blieb.
Die Bergwacht Nürnberg transportierte ihre Gebirgstrage zum Patienten, dort wurde er erst auf eine Vakuummatraze und damit auf die Trage gelegt. Zusammen mit den Feuerwehrsanitätern wurde die Trage auf dem Waldpfad zum Rettungswagen geschoben. Von dort ging es dann ins Laufer Krankenhaus.
Nach ca. 1 ½ Stunden war dieser Rettungseinsatz abgeschlossen, der zwar keine besondere medizinische Herausforderung darstellte, aber wegen seiner weit abseits von gut zugänglichen Wegen liegenden Örtlichkeit eine besonders große Zahl an Helfern erforderte.

Eingesetzte Kräfte:
FR Rückersdorf mit 94/79/1
Rettungsdienst mit RTW, NEF; ELRD
Bergwacht mit zwei Fahrzeugen
Polizei


Bericht: Günter Holzammer
Fotos: Bergwacht, Vermessungsamt Bayern