Feuerwehr als Panzerknacker in Hessen ausgebildet
Am 06. März 2009 besuchte eine Abordnung der Feuerwehr Rückersdorf ein Ganztagsseminar ihrer Kollegen aus der Stadt Hofheim im Main-Taunus-Kreis, nicht weit entfernt von Frankfurt. Gegenstand dieser Veranstaltung war das notfallmäßige Öffnen von Zylindern, Schlössern, Türen und Fenstern für den speziellen Anwendungsbereich der Feuerwehr.
In dem beeindruckenden Gebäude, das neben der Stützpunktwehr auch eine integrierte Leitstelle und das Amt für Brandschutz und Rettungswesen beheimatet, stand ein moderner Lehrsaal zur Verfügung, der auch praktisches Üben der gelernten Techniken ermöglichte. Zunächst jedoch standen Rechtsgrundlagen, Vorgehensweisen an der Einsatzstelle mit Erkundung und Taktik so wie Grundlagen der Schloss- und Zylindertechnik auf dem Unterrichtsplan. Anschließend ging man auf zerstörungsfreie Techniken ein, bei denen ein Sachschaden sehr gering gehalten oder gänzlich vermieden werden kann. Kommt man mit diesen Möglichkeiten nicht weiter, kann man auf einen Katalog zerstörender Techniken zurückgreifen. Nachdem auch diese durch eine anschauliche Präsentation erläutert wurden, konnten die Teilnehmer aus Rückersdorf und ihre Kameraden aus Meran, die eigens für diesen Lehrgang aus Südtirol angereist waren, ihr Können an Fenster- und Türmodellen praktisch unter Beweis stellen. Im letzten Teil des Kurses stand ein Vortrag über Spezialfälle, Sicherheitstechnik und Einbruchschutz auf der Tagesordnung.
Das Stichwort „Hilflose Person in Wohnung“ ist immer häufiger Gegenstand von Feuerwehreinsätzen. Gründe hierfür sind wohl einerseits demographische Faktoren und die Individualisierung der Gesellschaft, auf der anderen Seite eine Änderung des Alarmierungsverhaltens der zuständigen Stellen. Einstimmiges Fazit der Abordnung: Die Reise hat sich gelohnt. Nun ist man wieder auf dem neusten Stand in dieser Sache. Damit nicht nur das Können der Wehrmänner auf dem neusten Stand ist, sondern auch die benötigte Technik, sind kleinere Neuanschaffungen geplant.
Bericht: Michael Lauerer
Fotos: Walter Kuffner