Einsatzübung Brandbekämpfung mit Personenrettung

Zum Abschluss des Ausbildungsblocks Brandbekämpfung führte die FF Rückersdorf am 25.05.2010 am Sternstundenhaus auf der Ludwigshöhe eine Einsatzübung mit Personenrettung durch. Das Sternstundenhaus ist eines der vier Wohnhäuser, die Anfangs des 20. Jahrhunderts auf der Ludwigshöhe gebaut wurden. Mittlerweile wurde es aufwändig renoviert und dient nun der Albert-Schweitzer-Stiftung als Jugendheim. Darin wohnen 7 Kinder und Jugendliche mit ihren 2 Betreuern. Zwischen Feuerwehr und den Bewohnern des Sternstundenhauses besteht aufgrund Brandschutzbegehungen, Feuerlöscherunterweisungen und Übungen ein gutes Verhältnis. Für das Objekt gibt es einen Einsatzplan.



Bei dem Gebäude handelt es sich um ein unterkellertes zweigeschossiges Haus mit Schlaf- und Wohnräumen im ausgebauten Dachgeschoss. Für die Bewohner ist auf der Westseite des Daches ein Fluchtwartebereich errichtet worden, der mittels einer vierteiligen Steckleiter erreichbar ist. Die Wasserversorgung für dieses Objekt wird über die öffentliche Wasserleitung (DN 80) sichergestellt. Ggf. wären weitere Hydranten mittels langer Schlauchstrecke zu erreichen. Zur Druckverstärkung kann über eine „Feuerwehrsteuerung“, angebracht im unmittelbar auf dem Nachbargrundstück befindlichen Wasserhochbehälter, eine Druckpumpe im Rückersdorfer Wasserwerk zugeschaltet werden.

Für die Übung wurde folgendes Szenario angenommen: im Keller kam es zu einem Brand mit starker Verqualmung. Dadurch war den Bewohnern der beiden oberen Geschosse der Fluchtweg über die Treppe nicht möglich. Zwei Personen retteten sich auf den Fluchtwartebereich und eine Frau machte sich am Fenster bemerkbar.
Die in kurzen Abständen eintreffenden Fahrzeuge des Löschzuges (TLF + RW, LF + MzF) wurden vom Einsatzleiter in die Lage und in ihre Aufträge eingewiesen. Während die 1. Gruppe Menschenrettung und Brandbekämpfung im Gebäudeinneren als Auftrag hatte, begann die 2. Gruppe mit der Rettung der Personen über tragbare Leitern und der Stellung des Atemschutz-Sicherungstrupps.

 

Das angenommene Feuer war auf wenig Gerümpel im Keller beschränkt und schnell abgelöscht. Dennoch war die Rettung von zwei Kindern aus der (angenommenen) verqualmten Wohnung im 1. OG notwendig und erfolgte zügig durch einen Atemschutztrupp. Ebenso unproblematisch war die Rettung mittels Steckleiter von zwei Jugendlichen vom Balkon. Um die im Dachgeschoss von Rauch eingeschlossene Mutter zu retten, stieg ein Trupp des LF über eine vierteilige Steckleiter auf und begleitete die Frau mittels Leine gesichert herab.

 

Diese Übung hat die Vorteile des Rettungspodests auf dem Dach gezeigt, jedoch auch, dass das Übersteigen für Ungeübte vom sicheren Podest auf die Leiter nicht unproblematisch ist.
In der anschließenden Übungskritik zeigte sich der Übungsleiter mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Dennoch ist aufgrund der abgelegenen Lage des Objekts und der ggf. sehr personalintensiven Maßnahmen ein zweiter Löschzug notwendig.
Die Übung wurde mit einem gemeinsamen Grillen beendet, zu dem die Feuerwehr die Bewohner des Sternstundenhauses eingeladen hat.


Bericht: Günter Holzammer
Fotos: Elmar Asfeld